Für ein paar Stunden schien das (Leichtathletik-) Stadion im Hammer Park das Zentrum von Hamburgs Osten zu sein: Quirliges Treiben am ansonsten verschlafenen Sonntagmorgen und schon fast ein bisschen Volksfestcharakter. Grauer Himmel, keine Frühlingsgefühle und um die zehn Grad? Egal. Bühne, Buden (heißer Kaffee!), schicke LED-Wand, vier Kinder- und Schüler:innenlaufstarts, drei Erwachsenenläufen…
Da war nicht nur im Stadion was los, sondern auch drumherum. Tipp zum „Nachlaufen“: Die Teile der Laufstrecke, die auf der Landschaftsachse Horner Geest (führt bis zum Hauptbahnhof) verlaufen, sind seit Kurzem alle 200 m mit Markierungssteinen ausgestattet, ähnlich denen auf der Außenalsterrunde. Das Stadion selbst hat eine lange Geschichte. Bis vor zwanzig Jahren fand hier ein internationales Leichtathletik-Meeting statt. Einige Jahre später zerstörte ein Brand die Tribüne. Aber es gibt Ausbaupläne für die Zukunft.
Eine noch viel längere Geschichte hat der Mitveranstalter: Die Hamburger Turnerschaft von 1816 r.V. (rechtsfähiger Verein) ist wahrscheinlich der älteste bis heute existierende Sportverein der Welt und rief die Veranstaltung 2010 ins Leben – fast von Anfang an mit gut besetzten Kinderläufen und dem Dreierpack Halbmarathon (ab 2011), 10 km und 5 km.
Über 100 Teilnehmende standen am Start des Halbmarathons, plus Staffelteilnehmer, mehr als 300 liefen 10 km, fast 300 5 km. Die Zahlen sind also wieder auf dem Niveau von früher. Höher sogar: Noch nie wollten so viele Teilnehmende von jung bis alt beim Hammer Lauf dabei sein. Davon profitierte auch die Stimmung.
An der Startpistole (nicht zum ersten Mal): Dirk Kienscherf, Chef der Hamburger SPD-Bürgerschaftsfraktion. Eine, zwei oder vier Runden (plus Auftakt im Stadion) durch Hamburg-Hamm standen auf dem Programm. Durch den Hammer Park und auf einer Pendelstrecke auf der o.g. Horner Geest bis zum Thörls Park und zurück auf einer zu ca. 2/3 asphaltierten Strecke. Dieses Mal ohne Regen und Matsch!
Die wohl stärkste Leistung des Tages kam von einem „alten Bekannten“: Dennis Mehlfeld vom Lübecker SC. Er gewann die 10 km in 35:17 mit einer Minute Vorsprung vor Wieslaw Daleki (Timmendorfer Strand). Vergleichbares Leistungsniveau: Im Tripel kamen Leon von Bergen, Martin Bachmann (beide von den im Stadion beheimateten Laufteam des TH Eilbeck) und Hauje Heller (HanseMondial Tri Team Hamburg) in 17:08, 17:10 und 17:12 auf den Plätzen 1 bis 3 und Lina Gerlach (DSW Darmstadt) in 18:45 als Siegerin über 5 km ins Ziel. Karen Paysen (TSV Langenhorn – nicht Hamburg-Langenhorn, sondern Nordfriesland-Langenhorn) wurde Siegerin über 10 km in 40:15.
Nur eine Halbmarathonstaffel – Fanta 4 vom HT16 Triathlon Team – schaffte es vor dem Einzel-Sieger des Halbmarathons Yolan Chériaux (1:19:54) ins Ziel. Es wurde gemunkelt, dass ihre 1:14:16 ein Streckenrekord sein könnte, aber die Annalen berichten von einer 1:11:23 anno 2017 (Hamburg II / Die Staffel). Siegerin im Halbmarathon Einzel wurde Kristin Wildgrube vom SV GW Wittenberg in 1:43:48. „Komm‘ ich damit jetzt ins Fernsehen?“ Ja! Der NDR war vor Ort und nahm das Starter:innenfeld mit „Guten Abend, Hamburg!“ fürs Hamburg Journal vor die Kamera.
Eine weitere Gelegenheit für jedermann/frau, im Stadion Hammer Park zu laufen – allerdings ausschließlich Runden auf der 400 m Bahn – und für die Schnelleren sogar mit echtem Flutlicht, gibt es im Sommer: Am 12. August findet hier die 7. Nacht der Zehner statt.
Halbmarathon (Einzelwertung)
Männer
Frauen
10 km
Männer
Frauen
5 km
Männer
Frauen
Haspa Halbmarathon-Staffel
Die kompletten Ergebnislisten finden sich hier.